Insektizide und Schädlinge Winterweizen

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Versuchsergebnisse der Hanse Agro

Lesen Sie hier Ergebnisse aus verschiedenen Experimenten und Versuchen der Hanse Agro GmbH und des Hanse Agrarforschung e.V. nach

Schnecken

Bereits vor der Ernte der Vorfrucht kann unter feuchten Bedingungen ein massives Auftreten von Schnecken beobachtet werden. Ab dem Tag der Aussaat sollten die Flächen regelmäßig auf Schneckenbefall kontrolliert werden. Da Schnecken auch den Keimling vor dem Durchstoßen abfressen können, empfiehlt sich die Kontrolle mittels Folie oder Ähnlichem.

Um die vom Feldrand einwandernden Wegschnecken zu kontrollieren, sollten an einer geschützten Stelle mit Nähe zum Feldrand Schneckenfolien oder Alternativen wie ein feuchter Jutesack, Silofolie oder ein Brett mit etwas Schneckenkorn platziert werden. Die Kontrolle sollte optimalerweise in den Morgen- bzw. Abendstunden und/oder unter feuchten Bedingungen erfolgen, wenn die Schnecken aktiv sind.

Im Gegensatz zur spanischen Wegschnecke, die die Getreidefelder von bewachsenen Rändern befällt und sich tagsüber wieder zurückzieht, wandern die Ackerschnecken nicht zwingend von außen in die Flächen ein. Vor allem auf klutigen Kuppen überleben diese die vorangegangene Bodenbearbeitung in Hohlräumen und können so schnell den auflaufenden Raps befallen. Optimale Entwicklungsbedingungen finden Schnecken bei 18 - 25 °C und Bodenwassergehalten von 50 - 75 % vor. Ein erhöhtes Risiko besteht außerdem nach milden Wintern, bei hohem Befall im Vorjahr, auf schweren Böden und bei reduzierter Bodenbearbeitung. Eine Kontrolle der Ackerschnecken muss an den typischen Teilflächen stattfinden.

Eigene Versuchsergebnisse zeigen, dass der Schneckenkorneinsatz nicht annähernd an die Wirkung einer gezielten Bodenbearbeitungsmaßnahme herankommt. Diese ist umso wirksamer, je ungünstiger die Bedingungen für eine Regeneration der Schneckenpopulation sind. Ein Bearbeitungsgang bei trocken-warmer Witterung erhöht den Bekämpfungserfolg über die austrockenende Wirkung auf Eigelege, Jungschnecken und die adulten Tiere. Da sie keine eigenen Gänge graben, verringert ein Einsatz von Packern und Walzen die Hohlräume als Unterschlupfmöglichkeiten für Ackerschnecken. Auch eine mehrmalige flache Bearbeitung auf 5 - 10 cm sorgt neben der Bekämpfung des Ausfallgetreides dafür, dass Schnecken keine Nahrung vorfinden und die Population durch den mechanischen Eingriff dezimiert wird. Vor allem nach früh räumenden Vorfrüchten sollte das längere Zeitfenster für mechanische Maßnahmen genutzt werden.

Bei klutigem Saatbett oder Mulchsaat sowie bei frühzeitig festgestellter Schneckenaktivität, sollte der Einsatz von Schneckenkorn bereits direkt nach der Saat erfolgen. Dabei ist zu beachten, dass Schnecken aufgrund ihres mangelnden Geruchsinnes kaum durch Schneckenkorn angelockt werden. Die Köderdichte sollte daher unbedingt in Höhe der Saatstärke des Getreides oder höher gewählt werden.

 

Blattläuse

Eine Voraussage der Schädlingssituation im Herbst ist nicht möglich, da die Entwicklung der Populationen stark von der Witterung abhängt. Günstig für ein hohes Schädlingsaufkommen ist eine warme und trockene Witterung.

Besonders stark gefährdet sind insbesondere die September-Frühsaaten von Gerste und Weizen. Dies liegt zum einen an den noch hohen Temperaturen und zum anderen an der Abreife der Zwischenwirte (u.a. Mais und Zuckerrüben), die dadurch keine Nahrungsquelle mehr für die Läuse darstellen. Durch einen goldenen Oktober besteht aber auch für Getreidebestände aus späteren Saatzeiten ein Befallsrisiko. Dass neben allen Getreidearten auch der Mais und andere Gräser (Weidelgras, Rispengräser) Zwischenwirte der Virusvektoren und damit des Virus sind, sollte bei der Bekämpfungsstrategie berücksichtigt werden. Wird z. B. eine Gerste Mitte September neben einem Maisacker bestellt, ist mit einem Übersiedeln der (infizierten) Läuse in die Gerste zu rechnen, da diese durch ihr frisches Grün besonders attraktiv ist. Weitere Infektionsquellen stellen infiziertes Ausfallgetreide und mit Gräsern bewachsene Feldränder dar.

Die Verzwergungsviren (BYDV, WDV) an sich sind nicht direkt bekämpfbar, können aber sehr schnell durch Insekten verbreitet werden. Einem Befall ist daher nur durch ackerbauliche Maßnahmen und einer Bekämpfung der Virusvektoren entgegenzuwirken. Werden einige Punkte beachtet, so kann zumindest das Risiko eines Starkbefalls wirkungsvoll gemindert werden. Allerdings ist uns auch klar, dass nicht alle Punkte aus z. B. organisatorischen Gründen (Fruchtfolge, Arbeitserledigung) umgesetzt werden können.

Ackerbauliche Bekämpfungsmaßnahmen:

•             Feldhygiene I: Beseitigung von Ausfallgetreide/grüne Brücke

•             Feldhygiene II: Pflege der mit Gras bewachsenen Feldränder (Mulchen)

 

Chemische Bekämpfungsmaßnahmen von Läusen als Virusvektoren

Die ackerbaulichen Bekämpfungsmaßnahmen können einen Befall, insbesondere in starken Befallsjahren, nicht komplett verhindern. Zu einem geringeren Druck und somit zum Bekämpfungserfolg trägt die Feldhygiene aber maßgeblich bei. Da eine insektizide Beizung gegen Läuse oder Zikaden nicht möglich ist, bleibt nur die Applikation von Insektiziden. Wie die Erfahrungen gezeigt haben, ist eine prophylaktische Ausbringung eines Insektizids, z.B. in Kombination mit den (Boden-) Herbiziden zum Spitzen des Getreides aus arbeitstechnischen Gründen verlockend, aber nicht sinnvoll bzw. ausreichend.

Die Problematik bei der Insektizidbehandlung im Herbst besteht zum einen darin, dass nur sehr wenig Blattmasse vorhanden ist, die getroffen werden kann. Zum anderen vervielfacht sich diese aufgrund des Neuzuwachses schnell und systemische Insektizide werden somit zügig verdünnt. Bei den Pyrethroiden (Kontaktmittel) wird der Neuzuwachs der Blätter gar nicht geschützt. Der Erfolg der Blattlausbekämpfung hängt damit sehr stark vom richtigen Applikationszeitpunkt ab. Ziel der Insektizidbehandlung ist es nicht die Primärinfektionen zu vermeiden. Diese sind in der Regel wenig bis gar nicht ertragsrelevant und ohnehin kaum zu vermeiden. Es geht vielmehr darum die Vermehrung der Blattläuse und somit die Ausbreitung des Virus im Bestand (Sekundärinfektion) zu unterbinden.

Blattläuse können sich über zwei Wege vermehren: Bei der Vermehrung über Eigelege kann der Virus nicht an die direkten Nachkommen weitergegeben werden, folglich ist für die Infektion ein Übertragungsprozess in der Laus notwendig. Das heißt, dass sich die Nachkommen erst mit dem Virus aus einer infizierten Pflanze durch Saugaktivität aufladen müssen. Je nach Blattlausart dauert dies 1 bis 12 Stunden permanenten Saugens (Probestiche reichen nicht aus). In der sogenannten Latenzzeit muss der Virus in der Laus transportiert werden (Transport der Virionen zum Hinterdarm, Aufnahme in Hämocoel, Transport in Speicheldrüsenkanäle) was wiederum je nach Blattlausart zwischen 36 und 48 Stunden dauert. Ab diesem Zeitpunkt ist die Blattlaus infektiös, d. h. sie kann durch Saugtätigkeit (bereits ab einer halben Stunde) eine Pflanze mit dem Virus infizieren. Der BYDV ist persistent, d. h. er kann zeitlebens von einer infizierten Blattlaus ab- und weitergegeben werden (an Pflanzen und an Jungfern bei Parthenogenese).

Die Massenvermehrung im Sommer und Herbst erfolgt jedoch über Parthenogenese („lebendgeborene“ Jungfern). Stammen diese Blattläuse von einem infizierten Vorfahren, dann tragen sie von Beginn an die Viren in sich. Verläuft der Herbst und vor allem der Winter mild (Temperaturen nicht unter -10°C), können Blattläuse weiterhin die Bestände infizieren. Da die virusbeladenen Läuse überwintern und im Frühjahr sofort neue Infektionen setzen können, kann es bei zeitigem Blattausflug zu einer starken Förderung der Virusübertragung kommen. Die resultierenden Schäden können im schlimmsten Fall bis zum Umbruch führen (2007: ~8.000 ha Gerste in Niedersachsen; 2008 : ~4.000 ha Gerste in Bayern umgebrochen).

In der Praxis bedeutet dies, dass nicht sofort beim Auffinden der ersten geflügelten Laus bekämpft werden darf. Vielmehr ist der Flughöhepunkt bzw. die beginnende Koloniebildung abzuwarten und dann soll gehandelt werden. Das Hauptziel muss es sein die Koloniebildung und daraus resultierende Sekundärinfektionen zu vermeiden. Als Bekämpfungsschwelle gelten ab dem Zwei- bis Dreiblattstadium 20 % (bei Frühsaaten 10 %) Befall. Da die Kontrolle sehr schwierig ist, sollte man sich nicht zu sehr an die Schadschwellen klammern. Je nach Temperatur und Wüchsigkeit kann von einer Dauerwirkung der Pyrethroide von fünf bis zwölf Tagen ausgegangen werden. Bleibt die Witterung mild und hält der Zuflug an, dieser kann durchaus in Wellen erfolgen, muss gegebenenfalls erneut behandelt werden. Allerdings nicht nach Ablauf der fünf bis zwölf Tage, sondern erst nach der nächsten Wiederbesiedelung.

Wer bei den Bestandskontrollen auf der Suche nach Läusen ist, sollte folgende Punkte beachten:

  • Bestand gegen das Licht/Sonne betrachten. So können die Läuse, sofern vorhanden, sehr gut entdeckt werden
  • Regelmäßig kontrollieren
  • Windgeschützte Stellen werden von den Läusen bevorzugt

Die Zulassungssituation unterscheidet klar nach Indikationen zur Bekämpfung von Blattläusen und Indikationen zur Bekämpfung von Blattläusen als Virusvektoren. Die entscheidende Indikation für den Herbsteinsatz lautet: Schadorganismus/Zweck: „Blattläuse als Virusvektoren“.

Zikaden

Zikaden stellen ein zunehmendes Risiko im Ackerbau dar. Im Getreide steht die Zwergzikade Wander-Sandzirpe (Psammotettix alienus) im Fokus.

Die Situation für die durch Zikaden übertragenen Viren WDV und OSDV etwas anders dar las bei Blattläusen. Beide Viren sind wesentlich aggressiver als der normale BYDV, vergleichbar mit aggressiven Pathotypen des BYDV. Anders als die Blattläuse vermehren sich Zikaden nicht parthenogenesisch und sterben bereits bei - 5 °C im Winter ab. Nur die Eier überwintern, die aber keinen Virus in sich tragen. Jede ins Feld einfliegende Zikade muss sich also erst infizieren, was innerhalb von mindestens 5 Minuten durch beispielsweise Probesaugungen erfolgen kann. Weitere 15 Minuten später sind die Tiere bereits infektiziös (HA-Quellcode: 00267). 

Aufgrund der hohen Mobilität infizieren Zikaden zahlreiche Pflanzen mit dem Virus. Aufgrund der kurzen Inokulationszeit von wenigen Minuten kann pro Tag eine größere Pflanzenmenge infiziert werden. Hinzu kommt, dass infizierte Zikaden das WDV persistent übertragen. Obwohl Totalbefall der Felder durch den WDV seltener ist als beim BYDV, mussten in mehreren Regionen Deutschlands verschiedentlich Weizen- und Triticale-Schläge umgebrochen werden.

Momentan fehlt es noch an Möglichkeiten der chemischen Bekämpfung, da es kein Mittel mit der Indikation auf Zikaden gibt. Versuche haben wegen der großen Mobilität der Zikaden nur geringe Wirkungsgrade bei Pyrethroiden festgestellt (HA-Quellcode: 00269). Es gilt also vorbeugend zu arbeiten, um die Infektionsmöglichkeiten zu reduzieren.

Auch ist die Kontrolle auf Zikadenbefall aufgrund der Mobilität und des schnellen Fluchtverhaltens so gut wie nicht möglich. Resistente Sorten wie beim BaYDV sind derzeit nicht zu erwarten.

Getreidelaufkäfer

Schäden durch den Getreidelaufkäfer sind den meisten Landwirten kaum geläufig. Gerade aber in den Trockengebieten Mitteldeutschlands hat der Laufkäfer schon Schäden verursacht, die zum Umbruch und der Neuansaat von Flächen führten. Im Herbst 2019 waren auch vereinzelt Schäden u.a. in Nordniedersachsen zu finden. Die größten Schäden entstehen durch die Larven des Laufkäfers, der die Triebe der jungen Pflanzen zerbeißt (s. Abbildung). Bei sehr großer Trockenheit frisst auch der Käfer, der sich in der Regel von Getreidekörnern ernährt, ebenfalls Pflanzenteile. Allerdings sind die Schäden nicht so gravierend.

Im Herbst legen die Weibchen ihre Eier in lockeren Boden an die Getreidepflanze. Die Eiablage wird durch warme und gleichzeitig trockene Witterung gefördert. Die geschlüpften Larven fressen dann an den Keimlingen von auflaufendem Getreide, was in der Regel zum Ausfall der Pflanze führt. Die Larven fressen vor allem nachts. Im weiteren Jugendstadium der Larve wird die Blattbasis zerkaut und geschädigt, sodass die Blätter welken und schließlich absterben. In der Regel entsteht der Hauptschaden jedoch im Frühjahr, wenn die Larven ganze Blätter und Triebe zerbeißen. Bei entsprechender Witterung und entsprechend starkem Befall kann aber bereits im Herbst ein großer Schaden verursacht werden.

Typische Erkennungsmerkmale sind die zerkauten Pflanzenreste sowie die in der Nähe befindlichen Wohnröhren der Larven (Ø bis zu 4 mm), in welche die Pflanzenteile gezogen werden. Bei Getreide nach Blattfrüchten kann es vor allem vom Feldrand her zum Befall kommen. Bei Getreide nach Getreide können große Teile des Schlages befallen werden.

Für die Bekämpfung gibt es nicht viele Möglichkeiten. Da Hohlräume im Boden (besonders auf mittleren und schweren Böden) die Eiablage und den Röhrenbau der Larven begünstigen, sollte ein möglichst feinkrümeliges, gut abgesetztes Saatbett hergestellt werden. Für starken Befall bekannte Flächen sollten in der Fruchtfolge möglichst aufgelockert werden. Getreide nach Getreide stellt hier ein hohes Befallsrisiko dar. Zur chemischen Bekämpfung ist Karate Zeon (beißende Insekten) zugelassen. Generell dürften jedoch alle Pyrethroide eine Wirkung haben. Der Bekämpfungserfolg ist auch hier nicht immer sehr zufrieden stellend, was aber möglicherweise an falschen Applikationszeitpunkten bzw. der Applikationstechnik liegen kann. Wichtig ist, dass bei den noch kleinen Pflanzen ausreichend Pflanzenmasse getroffen wird und die Applikation nach Sonnenuntergang durchgeführt wird.

Fritfliege

Die Fritfliege kommt überall in Deutschland vor, ist aber vor allem in Mittel- und Norddeutschland von größerer Relevanz. Im Getreide macht meist die dritte Generation den Hauptschaden, nachdem die Eier nahe der Getreidepflanzen abgelegt worden sind. 

Die Larven zerstören durch Fraßtätigkeit am Herzblatt die gesamte Pflanze . Vergilbte Herzblätter, die sich einfach rausziehen lassen und zerfranste Enden aufweisen, sind die Folge. Die Larven überwintern in den Pflanzen und verpuppen sich, um im Frühjahr andere Gräser, wie Spätsaaten aber auch Mais zu befallen (1. Generation). Auch Fraßschäden an Getreidekörnern in der Milchreife können vorkommen (2. und 3. Generation). 

Zu Bekämpfung sind vorbeugende Maßnahmen von größter Wichtigkeit:

  • Auf bekannten Befallsflächen: 50 bis 80 Pfl/m2 höhere Saatstärke Verlust entgegenwirken
  • spätere Aussaat verringert den Frühbefall des Haupttriebs
  • Jugendentwicklung und Bestockung anregen
  • Ausfallgetreide und Quecken intensiv bekämpfen

Insektizide haben aufgrund der unsicheren Wirkung kaum Potential den Schaden zu reduzieren. 

Als wichtigste Unterscheidungsmöglichkeit zur Brachfliege, ist die Schadsymptomatik zu sehen. Die Fritfliege ist standorttreu, während die Brachfliege von Pflanze zu Pflanze wandert.

Brachfliege

Die Brachfliege ist ebenfalls in ganz Deutschland vertreten. Die Eiablage erfolgt bereits im Juli und August, wobei die Larven erst im Frühjahr schlüpfen und sich in die Getreidepflanzen fressen und dabei ebenfalls das Herzblatt zerstören. Gerade Pflanzen in Spätsaaten sind gefährdet einen Totalschaden zu erleiden. Aber auch Sommerungen können durch die Larve der Brachfliege geschädigt werden. Die Brachfliege hinterlässt sehr ähnliche Schadsymtpome wie die Fritfliege. Als wichtigste Unterscheidungsmöglichkeit zur Fritfliege, ist die Schadsymptomatik zu sehen. Während die Brachfliege von Pflanze zu Pflanze wandert, ist die Fritfliege standorttreu.

Wie bei der Bekämpfung der Fritfliege sind chemische Bekämpfungsmöglichkeiten nicht erfolgsversprechend, wobei die Möglichkeit einer chemischen Beizung besteht. Es muss auf die vorbeugende Maßnahmen gesetzt werden:

  • Jugendentwicklung fördern
  • Verzicht auf Spätsaaten von Winterweizen
  • Gut abgesetztes, feinkrümliges Saatbett
    • Ggf. im Frühjahr walzen
  • Nach frühräumender Frucht eventuell mit Zwischenfrüchten arbeiten
  • Pflugfurche, um Eier tief zu vergraben
  • In Befallsregionen Sorten mit gutem Bestockungsvermögen nutzen
  • Bei Befall:
    • Saatgutbeizung (Signal 300 ES)

 

Übersicht der Getreideschädlinge im Herbst

Schädling

Beschreibung

Schadbild

Schadschwelle(n)

Ackerschnecken

Genetzte Ackerschnecke: 4-6 cm gelblich-weiß, grau, schwarze Zeichnung

Graue Ackerschnecke: 3-5 cm gelblich-weiß, ohne dunkle Punkte

Fraßlöcher vornehmlich vom Blattrand aus

Folge: ausbleibender Feldaufgang

bei Befallsbeginn

Spanische      Wegschnecke

8-12 cm, schmutzig-bräunlich, rötlich bis orangegelb

Fraß ausgehend vom Feldrand

bei sichtbarem Befall der Feldränder

Blattläuse

1 - 4 mm lang

Geflügelte und ungeflügelte Form bei jeder Art vorhanden

 

Saugschaden und Virusübertragung (meist Inselförmig, später zusammenlaufend)

Frühsaaten: 10 % befallene Pflanzen (EC 12/13)

Spätsaaten: 20 % befallene Pflanzen (EC 12/13)

Zikaden

3 - 4 mm lang

bräunlich mamorierte Flügel

Virusübertragung Keine Indikation vorhanden

Getreidelaufkäfer

Adulte: ca. 1,2 cm lang

Larven: bis zu 2,5 cm lang, dunkelbraune Panzersegmente, 3 Beinpaare

Adulte: Fraßschaden an milchreifen Körnern und Pflanzenteilen

Larven: Kaufraß an Blättern und Trieben

3 bis 7 geschädigte Triebe je m2
Fritfliege

Adulte: bis ca. 3 mm, Rote Augen, gelbliche Fußglieder

Larve: bis 4 mm, beinlos

Herbst und Frühjahr: Vergilben und Absterben des Herzblattes (Einzelpflanzen)

Zur Abreife: Angefressene Körner in der Milchreife, gefüllt mit Kot oder verpuppter Larve

Keine Schadschwelle vorhanden
Brachfliege

Adulte: bis 4 mm, rote Augen

Larve: Ca. 8 mm lange, weißliche Larve mit schwarzen Mundhaken ohne Kopfkapsel

Frühjahr: Vergilben und Absterben des Herzblattes (meiste mehrere Pflanzen entlang der Saatreihe)

Häufig in kleinen bis großen Nestern, entlang der Saatreihe

Keine Schadschwelle vorhanden

Informationen von externen Quellen

Übersicht zur Zulassung und Wirkung

Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft

Zulassungsinformationen der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft

www.lfl.bayern.de

Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)

Grundlegende Zulassungsinformationen erhalten Sie beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)

www.bvl.bund.de