Insektizide und Schädlinge Öllein
Leinerdfloh
Während der Jugendentwicklung des Leins ist besonders auf Befall durch Lein-Erdflöhe zu achten. Die Käfer schädigen vorwiegend durch Lochfraß an den Blättern und am Vegetationskegel. Der stärkste Schaden wird festgestellt, wenn der Lein-Keimling gerade beim Durchstoßen durch die Erdoberfläche angefressen wird. Die Käfer ähneln dem Erscheinungsbild des aus dem Raps bekannten Rapserdfloh. Sie haben einen metallisch grünlich-bläulichen Rückenpanzer und auffällig verdickte Hinterschenkel, die ihnen ein ungewöhnliches Sprungvermögen verleihen. Im Gegensatz zum Rapserdfloh schädigt beim Leinerdfloh hauptsächlich der adulte Käfer, die Larven fressen in geringem Ausmaß an den Wurzelspitzen, was nur unter sehr trockenen Bedingungen zu Pflanzenausfälle führen kann. Spätere Frassschäden an den Lein-Pflanzen, Ende Juni bis Anfang Juli, kann durch die zweite Generation der Erdflöhe in Form von Schabefraß am Stängel und an Kapseln Zustandekommen.
Thrips
Lein ist sehr anfällig auf die Einstiche von Thripsen. Thripse sind sehr kleine (1-2 mm) Fransenflügler, die bei schwül-warmer Witterung verstärkt auftreten. Durch Wind lassen Sie sich über weitere Strecken verbreiten. Ein Befall kann vom Auflaufen des Leins bis zur Blüte auftreten. Die Thripse stechen die Blätter und die Triebspitzen der Pflanzen an, infolgedessen verformt sich der Stängel. Die Pflanzen verfärben sich rötlich und nehmen ein petersilienartiges Aussehen an. Das Wachstum wird gehemmt oder sogar ganz eingestellt. Einstiche in die Blüte und Knospen können zum Abfall derselben führen. Um einen Befall mit Thripsen festzustellen, müssen die jüngsten Blätter und die Blattscheiden aufgerollt werden.
Schattenwickler
Der grau bis bräunlich gefärbte Falter (Flügelspannweite 16-23 mm) fliegt ab Anfang Mai in die Bestände ein und legt an den Blatt- oder Triebspitzen seine Eier ab. Daraus schlüpfen graugrüne, etwa 13 mm lange Larven, die auf der Rückseite mehrere schwarze Punktreihen aufweisen. Nach zwei bis drei Wochen fliegen die Falter der zweiten Generation. Ab Mitte Mai sind Pflanzen mit versponnenen Triebspitzen zu erkennen. Durch den Larvenfraß in den Gespinsten wird die Triebspitze zerstört. Derartig geschädigte Pflanzen verzweigen sich nur noch unterhalb der zerstörten Triebspitze.
Fazit und Bekämpfung
Zur direkten Bekämpfung von Schädlingen in Öl- und Faserlein besteht nur die Zulassung für die Anwendung von Karate Zeon gegen beißende und saugende Insekten und Deltamethrin gegen Thripse.