Standortansprüche
Bei Lein wird nach Öl- und Faserlein unterschieden. Letzterer wird in der Regel im Vertragsanbau zur Faserherstellung angebaut. Die Fasern werden im textil- und industriell-technischen Bereich genutzt. Dieser Nutzungstyp ist derzeit in Deutschland bedeutungslos. Bei den Sorten zur Ölgewinnung wird zwischen Linola-Typen und Sorten mit höheren Omega-3 Fettsäure/Ölsäuremuster differenziert. Unter unseren semikontinentalen Anbaubedingungen wird die Sommerform, in maritim geprägten Klimaten wie Westfrankreich, auch die Winterform angebaut.
Öllein hat eine gute Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Standortbedingungen (steinige bis milde Lehmböden auch in Höhenlagen, Grund- und Endmoränenstandorten, sowie auf diluvialen Böden). Ab pH-Werten > 5,5 ist ein Anbau möglich. Böden mit hoher N-Nachlieferung und langsamer Erwärmung im Frühjahr sind eher ungeeignet. Bei hohem N-Angebot oder unkontrollierter N-Nachlieferung ist die Standfestigkeit gefährdet, sodass auf Wachstumsregler nicht verzichtet werden kann. Allerdings gibt es hierfür keine Indikationszulassung. Außerdem kann es zu Reifeverzögerung des Strohs kommen, was die Beerntung des Bestands erschweren kann. Die Ansprüche an die Wasserversorgung in der Jugendentwicklung sowie im Zeitraum Mitte Mai bis Ende der Blüte sind hoch (ca. 100 mm pflanzenverfügbares Wasser). Trockene Sandböden und Standorte mit ausgeprägter Vorsommertrockenheit, wo die Wasserversorgung nicht über die nFK abgesichert werden kann, sind nicht für den Anbau geeignet. Unter diesen Bedingungen leidet in der Regel die Bestandesdichte. Die Pflanzen verzweigen daher nicht ausreichend, um eine hohe Kapselzahl/Pflanze und Anzahl Samen/Fläche auszubilden, sodass diese wesentlichen Ertragskomponenten nicht ausreichend ausgebildet werden können. Auch Trockenheit während und nach der Blüte mindert den Kapselansatz und führt zu verspäteter und ungleichmäßiger Abreife. Im Jugendstadium werden kurzfristige Fröste von -3 bis -5°C vertragen.
Fruchtfolge
Öllein ist nicht selbstverträglich. Geringe Anbauabstände führen zur sogenannten „Leinmüdigkeit“, wegen des verstärkten Auftretens von Krankheiten. Es sollte eine mindestens 6−7-jährige Anbaupause eingehalten werden. Getreide und Hackfrüchte sind geeignete Vorfrüchte. Raps, Sonnenblumen, Mais und Leguminosen sind als potentielle Wirtspflanzen von Krankheiten und wegen hoher N-Nachlieferung weniger geeignet. Öllein hat einen guten Vorfruchtwert. Jedoch ist wegen der geringen Konkurrenz auch in der Abreife eine Spätverunkrautung möglich. Das Stroh sollte bei der Einarbeitung trocken sein.
Aussaat

Pflanzenschutz
- Herbizide
- Fungizide und Krankheiten
- Insektizide & Schädlinge
- Wachstumsregler
- Additive
