Standortansprüche

Ideal für den Anbau von Sojabohnen sind leichtere, gut erwärmbare Böden mit guter Wasserführung. Zusätzlich ist eine ausreichende Wärmesumme während der Vegetationsperiode (Mai-September) essenziell. Ansonsten verschiebt sich die Ernte in den feuchten Herbst mit vermehrten Niederschlägen und Nebelbildung. Kalte, sich nur langsam erwärmende Standorte sind ungeeignet. Ebenso sollten Kaltluftsenken und Spätfrostlagen gemieden werden, da es bei vielen Sorten zu Ertragseinbußen kommen kann, wenn die Blüten Nachttemperaturen von unter 12 °C ausgesetzt sind. Einige Sorten werfen die Blüten dann sogar ab. Bei Sandböden sollte eine Beregnung möglich sein, da Sojabohnen ab der Blüte eine gleichmäßige Wasserversorgung benötigen. Andernfalls reagieren sie mit starken Mindererträgen, wie es auch bei anderen Leguminosen der Fall sein kann.

Nicht geeignet sind Böden mit hohem Steinbesatz, da das Schneidwerk bei der Ernte sehr dicht über dem Boden geführt werden muss; ebenso Flächen mit hohem Unkrautdruck. Dies betrifft insbesondere Schläge mit Besatz an Ackerwinde, Nachtschatten, Distel und Klettenlabkraut, da deren Bekämpfung äußerst schwierig ist. Auch Flächen mit hohem Wilddruck sind eher ungeeignet, da Sojabohnen gerne von Tauben, Krähen, Hasen und Rehen angenommen werden, und den Einsatz von zuvor verwendeten Herbiziden Nachbaumöglichkeiten (Getreide/Mais Herbizid Stress für Sojabohne zu vermeiden).

Letztendlich ist das lokale Mikroklima für den erfolgreichen Anbau von Sojabohnen entscheidend. Dankenswerterweise gibt es seit 2017 eine Veröffentlichung von Dietmar Roßberg und Jürgen Recknagel, die alle Kernpunkte der Standortwahl berücksichtigt. Aus einer Kombination von mittlerer Bodenwertzahl, modifizierter CHU-Wärmesummen, Globalstrahlung und Niederschlagssumme wurde eine Rasterkarte erstellt, die deutschlandweit eine lokale Bewertung der Standorteignung darstellt. Diese finden Sie hier

Die Pannonische Tiefebene ist durch den Anbau von Pflanzen mit einem Wärmebedarf im Vegetationszeit von 900-1300°C gekennzeichnet. In dieser geografischen Einheit ist es ratsam, Sojabohnen in den regenreicheren und kühleren Gebieten (in der Nähe von Bergen, Flüssen) anzubauen, da das Potenzial der Pflanze in zu lockeren und warmen Böden oder in Gebieten mit häufiger Staunässe (salzhaltige, tiefe Lehmböden) schnell geschädigt wird, was zu einer starken Ertragsdepression führt.

Wo Körnermais erfolgreich angebaut wird, können in der Regel auch gute Sojabohnenerträge erzielt werden.

Die meisten Niederschläge benötigt die Pflanze in ihrer generativen Phase (Blüte, Befruchtung, Kornfüllung) von 160-180 mm, die je nach Sorte und Anbaugebiet zwischen Juni und August liegt. Der Gesamtwasserbedarf während der Vegetationsperiode von Sojabohnen liegt bei 300-350 mm Niederschlag.

Fruchtfolge

Idealerweise sollte die Vorkultur wärmeliebende, spätkeimende Unkräuter unterdrücken und möglichst keine allzu hohen N-Mengen hinterlassen. Wintergetreide bietet sich demnach an, aber auch Sommergetreide eignet sich gut. Auch nach Mais können Sojabohnen angebaut werden, allerdings ist hierbei auf die Nachbaubeschränkung mancher Herbizide und den Rhizoctonia-Druck (Maisstroh bzw. Erntereste) zu achten. Ungeeignet als Vorfrüchte sind Sklerotinia-Wirtspflanzen wie Sonnenblumen, Erbsen und Raps.

Im Karpatenbecken sind die Fruchtfolgen: Getreide--> Sojabohnen --> Getreide, und Mais --> Sojabohnen --> Mais üblich.

Es ist möglich Sojabohnen nach Sojabohnen anzubauen, bedingt durch die höhere Dichte an spezifischen Bakterien im Boden ist mit höheren Erträgen zu rechnen. Allerdings sollten keine Fruchtfolgekrankheiten (Sklerotinia, Rhizoctonia) den Anbau gefährden. Insbesondere bei weiteren Wirtspflanzen in der Fruchtfolge muss dies also hinterfragt werden. Üblich ist eine dreijährige Anbaupause.

Nicht nachgewiesen werden konnte bis jetzt das Auftreten von Sojazystennematoden (Heterodera glycines), die den Anbau von Soja in Nord- und Südamerika erschweren. Ausfall-Soja macht üblicherweise keine Probleme, da in der Regel alle ausgefallenen Samen keimen und im Winter sicher abfrieren. Häufig erntet die zweite Kultur sogar besser, da die Anzahl an symbiontischen Bakterien im Boden durch den vorherigen Anbau höher ausfällt.

Die Sojabohnen selbst können eine passable Vorfrucht darstellen. Voraussetzung dafür ist, dass die Kultur gelingt. Also zum einen nicht verunkrautet und zum anderen einen guten Ertrag generiert. Dann hinterlassen Sojabohnen in etwa 30−50 kg N/ha und dazu eine gute Bodengare. Der ungewisse Erntetermin erfordert jedoch eine gewisse Flexibilität bei der Wahl der Folgekultur.

Auf der Grundlage von Ertragsauswertungen der letzten sechs Jahre haben wir festgestellt, dass Sojabohnen nicht unbedingt eine hervorragende Vorfrucht für Getreide sind, wobei die Getreideerträge für Sojabohnen in den meisten Fällen durchschnittlich oder leicht unter dem Durchschnitt liegen.

Die Wirkung des Wirkstoffs Imazamox in Soja auf den Nachbau ist nicht zu übersehen, wenn hohe Mengen des Wirkstoffs ausgebracht werden und in den Monaten zwischen dem Anwendungsdatum und der Getreideaussaat nicht gleichmäßig 300 mm Niederschlag fallen, kann es zu Herbizidstress in der Getreidepflanze kommen.

Bodenbearbeitung und Aussaat