Anbauhinweise

Winterdurum benötigt ähnlich viele Vegetationstage wie Winterweichweizen, er ist jedoch nicht so Saatzeitflexibel im Anbau. Der optimale Saattermin liegt in der ersten Oktoberhälfte (Standortabhängig). Zu frühe Saattermine erhöhen das Risiko einer Infektion mit dem Gelbverzwergungsvirus, was im Durum zu stärkeren Ausfällen führen kann. Der Bestand sollte sich noch deutlich vor Vegetationsende bestocken, es sind ca. 3-4 Triebe/Pflanze (1+2, 2+2) anzustreben. Winterdurum benötigt je nach Sortentyp 450 bis 600 ährentragende Halme, um sein Ertragspotential auszuschöpfen.  Späte Saaten die nicht ausreichend bestocken, fallen in der Regel im Ertrag deutlich ab, da eine geringere Ährenzahl meist nicht ausreichend über eine höhere Kornzahl/Ähre und nur wenig über die TKM kompensiert werden kann.

Es gilt beim Saattermin zu beachten, dass der Bodenzustand möglichst optimal ist. Da Winterdurum kein Reinschmieren verträgt, muss ein gut abgesetztes feinkrümeliges Saatbeet bereitet werden. Durum sollte allgemein auf tiefgründigen, gut wasserführenden Standorten angebaut werden, damit die Wasserversorgung in Trockenperioden gewährleistet ist.

Durumweizen hat neben einem Ertragsrisiko bei Frühjahrs- und/oder Vorsommertrockenheit auch ein höheres Qualitätsrisiko. Feuchte Witterung in der Abreife führt zu Auswuchs, die Fallzahlstabilität ist meist geringer als bei Weichweizen. Deshalb sollten bevorzugt Standorte gewählt werden, die zur Ernte eine stabile trockene und warme Witterung aufweisen. Bei dennoch absehbar widrigen Ernteverhältnissen sollte die Ernte, und wenn nötig, die Trocknung der Ware oberste Priorität haben. Ein weiteres Qualitätskriterium ist die Stippigkeit oder Dunkelfleckigkeit des Grießes. Diese entsteht durch Schalenverfärbungen im Bereich des Keimlings und der Bauchfurche durch Schwärzepilze (Alternaria, Cladosporium, Drechslera u.a.) oder Pseudomonas syringae (Bakterium). Dunkelfleckigkeit wird durch Niederschläge in der Abreife und vor allem durch frühes Lager begünstigt.

 

Qualitätsanforderungen

In der folgenden Übersicht sind wichtige Qualitätsanforderungen für Durum aufgelistet, die je nach Handelspartner schwanken können. Die Grenzwerte für Mykotoxine sollten für DON < 1750 µg/kg und für ZEA < 100 µg/kg liegen. Niedrige Grenzwerte für Mykotoxine können meist nur in Fruchtfolgen erreicht werden, wo entweder kein Körnermais angebaut wird oder die Fruchtfolgestellung zwischen Körnermais und Durum entsprechend weit ist.

Merkmal

Anforderungsspanne

Rohrprotein (%)

≥ 13,5 – 14,5

Fallzahl (sec.)

≥ 220 - 250

Naturalgewicht (kg/hl)

≥ 75 - 78

Glasigkeit (%)

≥ 70 - 75

Farbwert (Minolta)

≥ 22 - 23

Feuchte (%)

≤ 14,5