Stickstoffdüngung Dinkel
Kalkulation der Stickstoff-Gesamtmenge
Mithilfe der folgenden beiden folgenden Tabellen ist die Berechnung der N-Gesamtmenge für Dinkel nach Vorfrucht Silomais für 2 Standorte unterschiedlicher Ertragsfähigkeit dargestellt. Dabei zeigt die erste Tabelle die althergebrachte Berechnung der Hanse-Agro, die zweite Tabelle die Berechnung laut Düngebedarfsermittlung.
Zur besseren Verständlichkeit sind beide Rechnungen mit denselben Erträgen durchgeführt. In der Praxis steht man auf vielen Standorten nach mehreren Trockenjahren in der jüngeren Vergangenheit häufig vor dem Dilemma, dass das Ertragsziel nicht dem Durchschnittsertrag der letzten 5 Jahre entspricht.
Hinweis zum Nmin: Ein Abzug des im Boden mineralisch vorhandenen Stickstoffs zu Vegetationsbeginn ist in beiden Rechenmodellen vorgesehen. Generell empfiehlt es sich eigene Nmin Proben von repräsentativen Stellen und Situationen zu nehmen, um einen besseren Einblick in die Black-Box Boden auf dem eigenen Standort zu erhalten. Erfahrungsgemäß können die Schwankungen auch innerhalb desselben Schlages enorm sein. Besonders wenn hohe Nmin-Gehalte gemessen wurden, sollten Düngerfenster dazu dienen den Stickstoffschub aus dem Boden abzuschätzen bzw. abzusehen, wann dieser ausbleibt. Als grober Anhaltspunkt für das Erreichen der jeweiligen Nmin Schicht, können bei gut entwickelten Getreidebeständen zur N1 ein großer Anteil der ersten 30 cm berücksichtigt werden. Die zweite Schicht (30-60cm) wird zum Schossbeginn und die dritte Schicht (60-90cm) wird zum Ährenschieben von den Pflanzen durchwurzelt. Damit die Pflanzen den Stickstoff aus den tiefen Schichten aufnehmen können, müssen diese aber auch ausreichend Feuchtigkeit aufweisen!
Kalkulation der N-Düngung Hanse Agro
Dinkel oder Spelzweizen ist bei der Düngung ähnlich wie ein A-Weizen mit 13 bis 14 Prozent Rohprotein zu bewerten, auch wenn Dinkel in der Regel etwas mehr Protein einlagert als Winterweichweizen.
Ertragsziel in dt/ha | 60 (14 % RP) | 80 (14 % RP) |
N-Bedarfsfaktor | 3 | 3 |
N-Bedarf in kg/ha | 180 | 240 |
Herbst-N-Aufnahme in kg/ha | −5 | −10 |
Nmin + Nmob | −40 | −60 |
= N-Düngung Frühjahr in kg/ha | 135 | 170 |
Hinweise: Vorfrucht: Silomais; Düngung: ohne dauerhafte organische Düngung
Kalkulation der N-Düngung Düngeverordnung
Da die Stickstoffbedarfswerte in der Düngeverordnung nicht speziell definiert werden, sind die Bedarfswerte eines Winterweichweizens bei entsprechendem Rohproteingehalt zu verwenden. Da die Stickstoffbedarfswerte in der Düngeverordnung nicht speziell definiert werden, sind die Bedarfswerte eines Winterweichweizens bei entsprechendem Rohproteingehalt zu verwenden.
Ertragsziel in dt/ha | 60 (14 % RP) | 80 (14 % RP) |
N-Bedarf bei 80 dt/ha Ertrag in kg/ha | 230 | 230 |
N-Abschläge Ertragsdifferenz in kg/ha | −30 | 0 |
Nmin (0−90 cm) | −20 | −40 |
Abzug Vorfrucht (Silomais) | −0 | −0 |
= N-Düngung Frühjahr in kg/ha | 180 | 190 |
Hinweis: Vorfrucht: Silomais; Düngung: ohne dauerhafte organische Düngung
Bei der Kalkulation nach der Düngeverordnung (DüVo) ist zunächst der Durchschnittsertrag der letzten 5 Jahre Basis und nicht die Einschätzung des Landwirts, was der Standort unter optimalen Bedingungen kann. Bei der DüVo-Rechnung wird ein Grundertrag von 80 dt/ha unterstellt, hierbei ist dann der N-Bedarf für Dinkel mit 230 kg N/ha angegeben. Liegt der fünfjährige Ertragsdurchschnitt darüber, dürfen je 10 dt Mehrertrag 10 kg N/ha aufgeschlagen werden, liegt der Durchschnitt darunter, müssen für je 10 dt Minderertrag 15 kg N /ha abgezogen werden. In dem Rechenbeispiel wird dann der Vorfruchtwert von Raps mit 0 kg N /ha abgezogen.