Stickstoffdüngung Winterroggen
Grundlage für die Höhe der ersten N-Gabe im Frühjahr ist die Beurteilung der Entwicklung der Einzelpflanzen zum Vegetationsbeginn.
Dabei sind folgende Faktoren zu beachten:
- In Abhängigkeit von der Anzahl gebildeter Triebe
- Homogenität des Bestandes
- Bodenzustand
- Versorgungszustand des Bodens in Abhängigkeit von der Vorfrucht und der Bewirtschaftung
In folgender Tabelle ist dargestellt, wie die Andüngung in Abhängigkeit der Bestandesentwicklung gestaltet werden sollte. Bei kleinen Beständen oder einer späten Andüngung macht es Sinn, Dünger mit Nitratanteil wie KAS oder AHL einzusetzen. Weitere Umstände für Zu- oder Abschläge sowie die Berücksichtigung von Vorfrucht, Nmin und organischer Düngung sind im Kapitel Winterweizen - Kalkulation der Stickstoff-Gesamtmenge nachzulesen.
Saatzeit | früh | mittel | spät |
Triebe im Februar: Triebe/Pflanze: gute+mittlere (Triebe/m²: gute+mittlere) |
4-5 + 3-4 (800 + 600 m²) |
3 + 3 (500 + 500 m²) |
1-2 + 0-2 (200-400 + 0-400m²) |
N1 ab Anfang Februar (kg/ha) | 50 N (Hasto) | 80 N (Hasto) | 90-100 N (Hasto) |
N1 ab 01.März (kg/ha) | 70 N (AHL/Hasto) | 90 N (AHL) | 80/100 N (KAS/AHL) |
N1 ab 10. März | 100 N (∑ Hasto + SSA) | 120 N (∑ Hasto + SSA) | 120 N (∑ AHL/KAS +SSA) |
bei Mulchsaat n. Getreide | + 20 |
| ±0 |
Schwefel (20-30 kg/ha) | SSA/Kieserit bis 15. März |
Nmin Werte < 30 kg N können für die erste N-Gabe vernachlässigt werden.
Die Verteilung der Stickstoffgaben lässt sich im Roggen auf leichten Standorten mit einem Ertragspotenzial bis 80 dt/ha und einem Düngebedarf bis 140 kg N/ha durchaus in zwei Gaben erledigen, als N1 zur Andünung und als N2 vor bzw. in die Schossphase hinein. Es gilt dabei zu beachten, dass die Düngemittel mit Regen in den Boden eingewaschen werden, damit sie pflanzenverfügbar werden. Im Zweifelsfall die N2 lieber früher unter feuchten Bedingungen applizieren als zum optimalen pflanzenbaulichen Termin in die Trockenheit.
Auf Standorten mit einem höheren Ertragspotenzial und einem dadurch höheren Düngebedarf kann es sinnvoll sein eine Dreiteilung der Düngemengen durchzuführen. Allerdings steht bei Roggen anders als bei Weizen die Auswirkung auf die Proteinkonzentration stark im Hintergrund und es gilt, die Düngung massenbetont durchzuführen. Also wäre der Termin der N3 im Bereich EC 37/39 anzusetzen.