Mineralische Stickstoffdüngung
Streufehler vermeiden

Eine gleichmäßige Nährstoffverteilung ist nicht nur in Zeiten von teurem Dünger wichtig, sondern schon immer der Grundsatz für eine optimale Bestandesführung. Nur durch eine gute Verteilung kann eine bedarfsgerechte Ernährung der Pflanze sichergestellt werden. Somit ist eine schlechte Düngeverteilung direkt an den Ertrag gekoppelt.
Ab einem Variationskoeffizient von 25 % wird bei stickstoffhaltigen Mineraldüngern eine ungenaue Verteilung sichtbar. Bei deutlichem Nährstoffüberschuss sind dunkle Streifen zu erkennen und Risiko für Lager und Krankheiten steigt deutlich. Parallel dazu verlaufen meist helle Streifen, welche auf Nährstoffmangel hinweisen. Aber bereits vorher fallen die Folgen der unzureichenden Verteilung im Bereich der „technischen Streifenkrankheit“ ins Gewicht.
Um Ihren Düngerstreuer optimal einzustellen, sind in der Betriebsanleitung genaue Abläufe vorgegeben. Wir haben die wichtigsten Punkte zusammengefasst damit Streufehler minimiert werden:
1. Anbauhöhe des Düngerstreuers
Die Anbauhöhe des Schleuderstreuers wird vom Hersteller vorgegeben. Meist wird von der Höhe des Bestandes zur Unterkante der Streuschaufeln gemessen. Damit der Streuer nicht schief angehangen wird, sollten die Unterlenker parallel eingestellt werden. Der Reifendruck des Traktors ist zu kontrollieren, unterschiedlicher Druck auf den Hinterreifen führt zu einem veränderten Streubild. Bei geringem Reifendruck und voll beladenem Streuer lassen die Hinterreifen an Höhe nach, dadurch ändert sich die Arbeitshöhe des Streuers während der Entleerung.
2. Anstellwinkel der Streuscheiben
Der Anstellwinkel der Streuscheiben ist der Bedienungsanleitung zu entnehmen. Je nach Arbeitsbreite und Bestandeshöhe wird der Anstellwinkel vorgegeben.
3. Einstellung des Düngerstreuers
Die Einstellung des Streuers erfolgt auf Grundlagen von Streutabellen. Die Streutabellen sind digital über die Website, einer App des Herstellers abrufbar oder als Tabellenwerk verfügbar. Die Anleitungen enthalten generell folgende Daten zum Einstellen:
- den Aufgabepunkt/Auslasspunkt
- die Scheibenumdrehungen pro Minute
- die Durchflussmenge pro Minute
- die Einstellung für Grenz- oder Randstreuen
- die Auswurfweite hinter den Streuer
4. Qualität des Düngers
Durch häufiges Verladen, gerade mit Förderschnecken wird Dünger gemahlen. Die Korngrößen ändern sich, dadurch ändern sich die Wurfeigenschaften. Achten Sie bei Ihrem Dünger auf die Korngrößen und das spezifische Gewicht (kg/l). Durch eine Kontrolle des Düngers können Sie die Einstellungen am Streuer optimieren.
5. Abdrehprobe zur Kontrolle der Mengeneinstellung
Moderne Streuer messen den Durchfluss des Düngers mithilfe von Sensoren. Die Sensoren sind ab Werk kalibriert, nach längerer Nutzungsdauer sollten Sie diese überprüfen und gegebenenfalls kalibrieren.
6. Kontrolle des Verschleißes der Streuschaufeln
Verschlissene Streuschaufeln bilden Einkerbungen, was zu springenden Düngerkörnern führt. Dadurch entsteht eine Ungenauigkeit in der Verteilung. Sowohl aus pflanzenbaulichen als auch ökonomischen Gründen sollten verschlissene Streuscheiben zügig ersetzt werden.
7. Querverteilung auf dem Feld überprüfen
Mithilfe von Streuschalen (oder Streumatten) kann die Querverteilung des Streuers gemessen werden. Sind die Streuschalen nicht gleichmäßig gefüllt sind die Einstellungen des Düngerstreuers zu kontrollieren und nach den Anweisungen des Herstellers zu korrigieren. Diesen Vorgang können sie der Bedienungsanleitung des Herstellers entnehmen.