S-Düngung im Herbst

Eine Schwefeldüngung zu Raps im Herbst kann je nach Bodenzustand und Pflanzenentwicklung notwendig werden. Gerade durchlässige, sandige Standorte sind meist knapp mit Schwefel versorgt. Auch auf Schlägen mit einer schlechten Bodenstruktur kann es zu Schwefelmangel kommen. Dies ist nicht immer auf die Bodengüte zurückzuführen, sondern kann auch durch späte Saat unter nassen Bedingungen oder durch Verschlämmung infolge eines Starkregens verursacht werden. Unter sauerstoffarmen Bedingungen wird die Mineralisation von organisch gebundenem Schwefel gehemmt, wodurch Mangelerscheinungen hervorgerufen werden.

Der Schwefelbedarf im Herbst liegt je nach Entwicklung des Rapses bei sechs bis zwölf Kilogramm Schwefel je Hektar. Da der Raps eine sehr schwefelbedürftige Pflanze ist, sollte auf eine ausreichende Versorgung unbedingt geachtet werden. Dies gilt insbesondre für stark wachsende Bestände mit hoher Stickstoffaufnahme, da bei Schwefelmangel die Stickstoffumsetzung in der Pflanze blockiert wird (Stichwort N-Effizienz). Generell ist die Düngungsstrategie beim Schwefel analog zum im vorherigen Kapitel beschriebenen Vorgehen beim Sticksoff zu sehen. Frühsaaten können sich, aufgrund der besseren Wurzelentwicklung, oft ausreichend Schwefel aus dem Boden aneignen. Auf besseren Böden (>40 Bodenpunkte) kann dann auf eine Schwefeldüngung verzichtet werden. Bei Spätsaaten sollte je nach Bodengüte und -zustand eine Schwefelmenge von 10-20 kg S/ha zur Saat gegeben werden, um den Pflanzen den Start zu erleichtern. Gilt es aufgrund eines Überwachsens des Bestandes Schwefel nachzudüngen, kann man sich am Verhältnis 1:10 (Schwefel zu Stickstoff) orientieren.

Abhilfe bei Schwefelmangel schaffen schwefelhaltige Dünger. Dabei müssen es nicht immer gleich SSA (24 % S) oder ASS (13 % S) sein. In den meisten Fällen sind auch die Schwefelmengen aus den Kalidüngern, die im Rahmen der Grunddüngung gestreut werden, ausreichend (40er Kornkali = 4 % S; Patentkali = 17 % S).