Organische Dünger und Kalke - Wie verträgt sich das auf der Stoppel?

Die alleinige Ausbringung von Kalk zieht nicht zwingend einen Bearbeitungsgang nach sich. Bei trockenen Bodenverhältnissen setzt der Lösungsvorgang ohnehin erst bei ausreichender Feuchtigkeit (Niederschlag) ein. Eine andere Situation ergibt sich bei der Ausbringung zweier Stoffe zusammen, also Kalk und organische Dünger. Flüssige organische Dünger und Kalk dürfen nie gleichzeitig auf der Ackeroberfläche liegen, weil sich der Kalk durch das aus der Gülle mitgelieferte Wasser sofort löst, eine basische Reaktion hervorruft und dadurch der NH4-Stickstoff zu Ammoniak umgewandelt wird. Dieser entweicht dann in die Atmosphäre.

Am sinnvollsten ist es, die Gülle zuerst auszubringen und einzuarbeiten und dann den Kalk zu streuen. Dieser sollte nicht sofort eingearbeitet werden, da er dann durch die räumliche Trennung nicht mit der Gülle reagiert. Weil bei Festmist bzw. Hühnertrockenkot nicht ausreichend Feuchtigkeit mitgeliefert wird, kann er mit Kalk auf dem Feld liegen, beim nächsten Niederschlag setzt allerdings der Lösevorgang mit denselben Folgen für den Stickstoff ein. Spätestens dann muss auch in diesem Fall bearbeitet werden.