Grunddüngung ausgewählter Kulturen
Öllein
Die Pflanzenentzüge für P2O5 und K2O sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt. Der Schwefelbedarf liegt bei 20-25 kg S/ha. Eine ausreichende Schwefel- und Magnesiumversorgung sind wichtig für einen hohen Ölgehalt. Eine organische Düngung sollte zu Öllein nicht erfolgen. Die schwer kalkulierbare N-Nachlieferung aus der Organik kann hier wieder zur Reifeverzögerung des Strohs führen. Der Einsatz von chlorhaltige Kalidüngern (60er Kali, Korn-Kali) sollte aufgrund der Chloridunverträglichkeit von Öllein vermieden werden. Auf leichten Standorten sollte die P- und K-Düngung im Frühjahr vor der Aussaat erfolgen. Auf besseren Standorten und bei einer Versorgungsstufe von mindestens C kann der Nährstoffentzug im Rahmen der Fruchtfolge gedüngt werden.
Nährstoffgehalte in kg/dt Frischmasse (%) nach DüV) und für 20 dt/ha Kornertrag
Ernteprodukt RP-Gehalt (%) | TS in FM (%) | Korn/Stroh | N | P2O5 | K2O | MgO |
Korn (24 % RP) | 91 |
| 3,35 | 1,20 | 1,00 | 0,80 |
Stroh | 86 |
| 0,70 | 0,21 | 1,40 | 0,10 |
Korn + Stroh |
| 1:1,5 | 4,40 | 1,50 | 3,10 | 0,95 |
20 dt/ha Ertrag |
|
| 86,0 | 30,0 | 62,0 | 19,0 |
Sojabohne
Die Grunddüngung erfolgt nach den Nährstoffentzügen. In der bundeseinheitlichen Vereinbarung zum Vollzug der Düngeverordnung werden folgende Entzüge je dt Sojabohnen veranschlagt:
Phosphor (P2O5): 1,62 kg
Kalium (K2O): 1,94 kg
Magnesium (MgO): 0,30 kg
Calcium (CaO): 0,20 kg
Bei 30 dt Ertrag je Hektar werden 48 kg/ha P2O5, 58 kg/ha K2O und 15 kg/ha MgO entzogen.
Sojabohnen können Phosphat-Bodenvorräte gut erschließen, auf gut versorgten Böden ist keine P-Düngung notwendig. Diese kann normal im Rahmen der Fruchtfolge erfolgen. Auf schwach versorgten Böden kann eine Unterfußdüngung mit TSP oder DAP (ca. 20−30 kg/ha P) erfolgen, allerdings können die inokulierten Bakterien sensitiv reagieren (Sirski, 2017). Die Kaliumdüngung sollte im Rahmen der Fruchtfolge gedüngt werden. In der Karpatenbedecke wird häufig die Grunddüngung vor der Grundbodenbearbeitung durchgeführt und dies gegebenenfalls auch schon im Herbst. Kalium nie direkt mit der Saat ausbringen, da Sojabohnen halophobe Pflanzen sind und empfindlich auf eine hohe Salz Konzentration reagieren kann.
Der Literatur nach ist eine Schwefeldüngung zu Sojabohnen nicht erforderlich. Dies kann zum einen an den relativ geringen Entzügen (~ 10 kg S/ha) liegen. Weiterhin begünstigt die sehr späte Bestandesentwicklung die Aufnahme von bodenverfügbarem Schwefel, da diese in die Phase starker Schwefel-Mineralisation fällt.