Kulturansprüche Wintergetreide
Anbauhinweise Dinkel
Dinkel hat bezogen auf die Saatzeiten eine hohe Anpassungsfähigkeit. Aufgrund des im Vergleich zum Winterweizen besseren Wurzelsystems kann der Anbau auch unter schwierigen Boden- und Standortverhältnissen erfolgen. Böden mit längerer Staunässe sind eher ungeeignet. Erfolgt die Aussaat von Vesen, ist zu beachten, dass pro Vese meist zwei Körner vorhanden sind. Außerdem verursachen die Vesen Probleme bei der Aussaat, weil ein kontinuierlicher Saatgutfluss nicht immer gewährleistet ist. Je nach Aussaattechnik kann dieses Problem zu Verstopfungen der Saatgutleitungen führen. Entspelztes Saatgut lässt sich zwar besser ausdrillen, ist allerdings auch erheblich teurer.
Im Allgemeinen wird Dinkel ein besserer Gesundheitsstatus als Weizen zugeschrieben. Dies gilt aber nur mit Einschränkungen. In den letzten Jahren traten vermehrt Probleme mit Fusarium nivale bei Dinkel auf, der zu Taubährigkeit führte. Die neueren Züchtungen weisen generell eine bessere Grundgesundheit gegen Mehltau und Gelbrost auf, auch die Standfestigkeit ist besser. Das Saatzeitfenster entspricht dem des Winterweizens. Für hohe Vesenerträge sind 450-550 Zielähren/m2 nötig. Diese können sorten- und saatzeitabhängig aus etwa 150-250 Vesen/m2 erstellt werden, mit 22-26 Kernen/Ähre und einem TKM von ca. 50 g sind auf guten Standorten Vesenerträge von 65-75 dt/ha realistisch.
Vegetationstage:
| Abhängig von der Saatzeit ähnlich wie Weizen
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Feldaufgang:
| 14-20 Tage nach der Saat; 3-5 Tage mehr bei Vesen als Saatgut
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Saattermin:
| Anfang bis Ende Oktober (spätsaatverträglich)
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Saattiefe:
| 3-5 cm bzw. 4-7 cm (Vesen mit höherem Keimwasserbedarf)
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Saatstärke:
| 150-250 keimfähig. Vesen/m² (300 - 400 K/m²)
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Bodenanspruch: | mittelschwere bis schwere tiefgründige Standorte, aber auch flachgründige, steinige Verwitterungsstandorte mit guter Wasserversorgung über Niederschläge |